Das Kloster in der Lousbergstraße wird seit einer Woche besetzt gehalten. Wir haben bereits mit Renovierungsarbeiten begonnen und ein buntes Programm veranstaltet. Es gab Vorträge über die politische Notwendigkeit von Besetzungen und vom Mietshäuser Syndikat. Es ist ein Sportraum mit regelmäßigen Boxtrainings, ein Umsonstladen, sowie eine Siebdruckwerkstatt und ein Kiosk entstanden. Der Wohnraum ohne cis Männer wird bereits genutzt, ein Gemeinschaftsraum für FLINTA Menschen wurde heute eingeweiht.
Wir sind begeistert darüber, wie das Kloster jeden Tag schöner wird. Alles wurde ohne Hierarchien oder einem Masterplan selbst organisiert. Viele Menschen kamen mit ihren Ideen, ihrer Initiative, ihrem Wissen vorbei und haben gemeinsam viele Projekte umgesetzt. Wir freuen uns über die viele postitive Rückmeldung aus der Nachbar:innenschaft.
Die Lage um den Verkauf des Klosters ist angespannt. Wir fordern eine weitere Nutzung in ihrem Sinne, also als Treffpunkt und kostengünstiger Wohnraum und haben nicht die Absicht hier weg zu gehen.
Dass wir gerade jetzt diesen Ort besetzt haben, mag der Stadt, die selbst ein Interesse an der Nutzung des Klosters hat, in die Karten spielen. Aber auch wenn unsere Vorstellungen von der Nutzung des Klosters verglichen mit denen einiger Investor*innen nicht so weit auseinanderliegen, werden wir uns nicht zu Handlanger*innen machen lassen.
Wir sind enttäuscht, dass Politiker*innen und die Stadt sich auf möglichst leise geäußerte Bekenntnisse ihrer Zustimmung beschränken. Wir ahnen schon, was das wieder einmal für uns bedeutet, sollten wir geräumt werden. Den Kaufpreis des Klosters drücken? Okay. Echte Unterstützung? Lieber nicht.
Die durchweg positive Resonanz in Aachen zeigt deutlich, dass selbstorganisierte Freiräume wie dieser dringend gebraucht werden. Egal in welche Hände das Kloster nach der Versteigerung fällt, wir werden unseren erkämpften Freiraum verteidigen und Investor:innenträume platzen lassen.
Wir sind hier, weil die Lage in der Stadt und der Anstieg der Mieten Besetzungen notwendiger machen denn je. Für Wohnen ohne Mieten!
Wir sind hier, weil wir auf eine Weise wohnen wollen, die diese Gesellschaft nicht möglich macht. Für Freiräume für FLINTA Menschen!
Wir wollen einen inklusiven Raum schaffen, den alle Menschen nutzen können. Gegen diese ableistische Gesellschaft!
Wir wollen nicht verwaltet werden. Wir wollen unsere Räume selbst gestalten!