Aber warum??

Die Lage in Aachen ist katastrophal

Während ca. 650 000 Menschen in DE von Wohnungslosigkeit betroffen sind, stehen ganze Häuserkomplexe leer. Hausbesitzer*innen und Immobilienkonzerne lassen nutzbaren Wohnraum bewusst verfallen, damit entweder teuer saniert oder abgerissen und neu gebaut werden muss. Dieses Vorgehen steigert den Wert des Grundstückes uns somit den Profit der Investoren. Der Wohnungsmarkt ist nur eine weitere sichere Wertanlage für Reiche Investor*innen. Die damit einhergehende Gentrifizierung ganzer Viertel führt dazu, dass sich Menschen, die von Armut oder Rassismus betroffen sind, immer weniger Wohnraum leisten können und langsam aus den Städten verdrängt werden.

Dieses Vorgehen hat sich auch in Aachen manifestiert und muss bekämpft werden. In den letzten 10 Jahren ist der Anteil von Wohnungen mit „preisgünstigen Mieten“ von über 70 auf 12% zurückgegangen. Mehrere tausend geförderte Wohnungen, die günstigen Wohnraum garantieren und bei ausreichender Anzahl allgemeine Mieten gering halten können,

laufen in den nächsten Jahren aus. Sie werden dann Teil des privaten Wohnungsmarktes. Selbst der Wohnungsmarktbericht der Stadt Aachen sagt:

„Es ist davon auszugehen, dass bei solch einem massiven Rückgang geförderter Wohneinheiten transferleistungsbeziehende und geringverdienende Mehrpersonenhaushalte immer weniger Wohnraum auf dem Aachener Wohnungsmarkt finden werden und eine Verdrängung in die preiswerteren Umlandkommunen erfolgen würde. Aufgrund des zu erwartenden Defizits im öffentlich geförderten Sektor wird sich die Wohnungsnachfrage zudem vermehrt in das freifinanzierte untere bis mittlere Preissegment des freifinanzierten Wohnungsmarktes verlagern und hier aufgrund der größeren Konkurrenz zu weiteren Preissteigerungen führen.“ Mit anderen Worten: es wird eine soziale Katastrophe und niemand spricht darüber.

Wir werden das nicht hinnehmen, denn Wohnen ist Grundrecht eines jeden Menschen. Wohnraum sollte keine Ware sein und Wohnen kein Privileg. Die neue Aachener Bürgermeisterin Sybille Keupen hat vor ihrem Amtsantritt versprochen, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir setzen dieses Versprechen in die Tat um.

Wir besetzen ein Kloster!

Kundgebungen, Protest und Kampagnen haben nichts bewirkt. Im Gengenteil, seit Jahrzehnten wird das Thema Wohnen gleichzeitig immer prekärer und immer weniger beachtet.
Daher ist unser Mittel ist die direkte Aktion. Wir nehmen, was von Investo*innen dem Verfall überlassen wird und machen etwas daraus. Wenn wir den Wohnraum wenigstens nutzen und gestalten, wenn wir wissen, was wir wollen, dann ist das nur unser gutes Recht!
Wir wollen gemeinsam leben und unsere Räume fuer soziale Strukturen öffnen.

Deshalb fordern wir: Garantiert uns, dass wir bleiben!
Wenn unsere Träume und Projekte mit Gewalt geräumt werden, damit danach alles wieder leer steht, werden wir das sicher nicht akzeptieren.

Das Gelände um den denkmalgeschützten Klosterkomplex, der bis 2009 vom Karmellitinnen Orden bewohnt und bewirtschaftet wurde, steht nun seit 12 Jahren leer. Grundstück und Gebäude wurden von dem ehemaligen Immobilienriesen Dolphin Trust gekauft und verkommen lassen. Seit dieser 2015 Insolvenz anmeldete sind die Besitzverhältnisse ungeklärt. Klar bleibt nur, wohnen konnte hier seit 2009 niemand mehr. Das werden wir nun ändern!

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