Pressemitteilung: Drohungen gegen die Besetzer:innen des Klosters in der Lousbergstraße

Pressemitteilung: Drohungen gegen die Besetzer:innen des Klosters in der Lousbergstraße

Am Dienstag Morgen wurde den Besetzer*innen des Klosters in der Lousbergstraße von einem Mitarbeiter einer Gebäudebetreuungsfirma gedroht. Am 31. August käme “ein Trupp Leute”, um die Besetzer:innen zu vertreiben. Genauere Informationen, um wen es sich handle, wurden nicht genannt. Die Person fuhr in einem Auto der Firma vor, hielt kurz, um mit den Menschen am Tor zu reden und verschwand dann wieder.

“Wir nehmen das schon ernst und hoffen, dass an diesem Tag die Menschen in der Nachbar:innenschaft aufmerksam sind, damit niemand gefährdet wird.” sagt ein:e Besetzer:in.

“Trotz aller positiver Resonanz scheint es auch Interessengruppen zu geben, die uns hier nicht sehen wollen. Dass eine Nutzung als Soziales Zentrum und für günstigen Wohnraum nicht mit Profitinteressen vereinbar ist, war uns von vorne herein klar. Wir werden uns nicht vertreiben lassen, nur damit andere ihre Gewinne mit dem Verkauf des Klosters maximieren können!” sagt ein besetzender Mensch.

Am 31. August endet auch das Bieter:innenverfahren für das Kloster, das im Rahmen der Insolvenz der German Property Group stattfindet.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch rissen Unbekannte die Transparente an den Toren des Klosters herunter. “Aufmerksame Nachbar:innen haben uns sofort Bescheid gesagt. Immerhin können wir jetzt neue, schönere Transparente malen”, so der lakonische Kommentar einer Besetzerin.

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Die Besetzer*innen des Klosters
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Pressemitteilung: Kloster in der Lousbergstraße: Besetzer:innen schaffen Soziales Zentrum

Pressemitteilung: Kloster in der Lousbergstraße: Besetzer:innen schaffen Soziales Zentrum

Seit vergangenem Freitag ist das leerstehende Kloster in der Lousbergstraße 14 besetzt. Die Besetzer:innen haben das Gebäude, das seit 2009 ungenutzt ist, wiederbelebt und gestalten dort ein Soziales Zentrum. In den kommenden Tagen gibt es buntes Programm, das zusammen mit der Nachbarschaft und verschiedenen Aachener Initiativen auf die Beine gestellt wurde. Es finden Workshops statt, Filme werden gezeigt und Musikveranstaltungen sind geplant. Ein Veranstaltungskalender auf dem Blog der Besetzer:innen gibt einen Überblick über alle Events.

Die ersten Reaktionen auf den neuen Sozialen Treffpunkt in Aachen sind überwältigend. Viele Nachbar:innen kommen zu Besuch und beteiligen sich an dem Projekt oder unterstützen die Besetzung mit Spenden. „Ich schaue schon seit Jahren von meinem Balkon in diesen riesigen Garten und denke mir: Kommt man da vielleicht irgendwie rein? Mit alldem muss man doch was machen können! Es ist toll, dass die Menschen hier das endlich selbst in die Hand genommen haben.“

Währenddessen haben die Besetzer:innen mit den ersten Instandsetzungsarbeiten an Gebäude und Gelände begonnen. Verhandlungen über eine Legalisierung der Besetzung gestalten sich bislang schwierig. Das Gebäude gehört zur Insolvenzmasse einer betrügerischen Investment-Firma. Die verantwortliche Insolvenzverwaltung war bislang für die Besetzer:innen trotz ihrer Verhandlungsbereitschaft nicht zu erreichen. „Wir wollen uns gerne mit allen Beteiligten, gerne auch mit der Stadt, an einen Tisch setzen, um eine Lösung zu finden. Dieses Gebäude soll langfristig für soziale Zwecke nutzbar gemacht werden”, so eine Besetzerin.

Sie erreichen unser Presseteam unter ac-besetzen@riseup.net und +49 15258534415.
Updates über aktuelle Geschehnisse finden Sie auf Twitter unter @aachen_besetzen. Auf unserem Blog aachenbesetzen.noblogs.org finden Sie weitere Informationen über unser Projekt.

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Aber warum??

Die Lage in Aachen ist katastrophal

Während ca. 650 000 Menschen in DE von Wohnungslosigkeit betroffen sind, stehen ganze Häuserkomplexe leer. Hausbesitzer*innen und Immobilienkonzerne lassen nutzbaren Wohnraum bewusst verfallen, damit entweder teuer saniert oder abgerissen und neu gebaut werden muss. Dieses Vorgehen steigert den Wert des Grundstückes uns somit den Profit der Investoren. Der Wohnungsmarkt ist nur eine weitere sichere Wertanlage für Reiche Investor*innen. Die damit einhergehende Gentrifizierung ganzer Viertel führt dazu, dass sich Menschen, die von Armut oder Rassismus betroffen sind, immer weniger Wohnraum leisten können und langsam aus den Städten verdrängt werden.

Dieses Vorgehen hat sich auch in Aachen manifestiert und muss bekämpft werden. In den letzten 10 Jahren ist der Anteil von Wohnungen mit „preisgünstigen Mieten“ von über 70 auf 12% zurückgegangen. Mehrere tausend geförderte Wohnungen, die günstigen Wohnraum garantieren und bei ausreichender Anzahl allgemeine Mieten gering halten können,

laufen in den nächsten Jahren aus. Sie werden dann Teil des privaten Wohnungsmarktes. Selbst der Wohnungsmarktbericht der Stadt Aachen sagt:

„Es ist davon auszugehen, dass bei solch einem massiven Rückgang geförderter Wohneinheiten transferleistungsbeziehende und geringverdienende Mehrpersonenhaushalte immer weniger Wohnraum auf dem Aachener Wohnungsmarkt finden werden und eine Verdrängung in die preiswerteren Umlandkommunen erfolgen würde. Aufgrund des zu erwartenden Defizits im öffentlich geförderten Sektor wird sich die Wohnungsnachfrage zudem vermehrt in das freifinanzierte untere bis mittlere Preissegment des freifinanzierten Wohnungsmarktes verlagern und hier aufgrund der größeren Konkurrenz zu weiteren Preissteigerungen führen.“ Mit anderen Worten: es wird eine soziale Katastrophe und niemand spricht darüber.

Wir werden das nicht hinnehmen, denn Wohnen ist Grundrecht eines jeden Menschen. Wohnraum sollte keine Ware sein und Wohnen kein Privileg. Die neue Aachener Bürgermeisterin Sybille Keupen hat vor ihrem Amtsantritt versprochen, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Wir setzen dieses Versprechen in die Tat um.

Wir besetzen ein Kloster!

Kundgebungen, Protest und Kampagnen haben nichts bewirkt. Im Gengenteil, seit Jahrzehnten wird das Thema Wohnen gleichzeitig immer prekärer und immer weniger beachtet.
Daher ist unser Mittel ist die direkte Aktion. Wir nehmen, was von Investo*innen dem Verfall überlassen wird und machen etwas daraus. Wenn wir den Wohnraum wenigstens nutzen und gestalten, wenn wir wissen, was wir wollen, dann ist das nur unser gutes Recht!
Wir wollen gemeinsam leben und unsere Räume fuer soziale Strukturen öffnen.

Deshalb fordern wir: Garantiert uns, dass wir bleiben!
Wenn unsere Träume und Projekte mit Gewalt geräumt werden, damit danach alles wieder leer steht, werden wir das sicher nicht akzeptieren.

Das Gelände um den denkmalgeschützten Klosterkomplex, der bis 2009 vom Karmellitinnen Orden bewohnt und bewirtschaftet wurde, steht nun seit 12 Jahren leer. Grundstück und Gebäude wurden von dem ehemaligen Immobilienriesen Dolphin Trust gekauft und verkommen lassen. Seit dieser 2015 Insolvenz anmeldete sind die Besitzverhältnisse ungeklärt. Klar bleibt nur, wohnen konnte hier seit 2009 niemand mehr. Das werden wir nun ändern!

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Einladung zur Pressekonferenz

Die Besetzer*innen des Klosters laden am Samstag, 21. August um 12:00 zur Pressekonferenz im Kloster in der Lousbergstraße 14, Aachen ein. Die Besetzer*innen beantworten gerne Fragen. Auf Film – und Tonaufnahmen würden sie gerne verzichten.

Sollte ein Betreten des Klosters durch Polizeiabsperrungen o.ä. nicht möglich sein, werden wir versuchen, die Pressekonferenz vor dem Gelände stattfinden zu lassen.

Wir laden Presse und Nachbar*innen, solidarische und interessierte Menschen ein, uns kennenzulernen.
Kommt uns im Kloster besuchen!

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Die Besetzer*innen des Klosters Twitter und Instagram: @aachen_besetzen

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Oops, we squatted again!

Am 20. August 2021 haben wir das Kloster in der Lousbergstraße 14 in Aachen besetzt. Das Kloster steht bereits seit 2009 leer und wurde mehrfach an Investor*innen verkauft, jedoch nie genutzt. Der letzte Investor ist pleite gegangen und das Gebäude verfällt.

Gleichzeitig haben in den letzten Jahren viele kulturelle und soziale Einrichtungen in Aachen geschlossen. Es gibt nur wenige Orte in der Stadt, an denen es die Möglichkeit gibt, selbstorganisiert und nach den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner*innen der Stadt ein soziales und gemeinschaftliches Leben zu gestalten.

Deshalb haben wir uns für das alte Kloster entschieden. Hier gibt es genügend Raum, um soziale Beratungsstellen, kulturelles Programm, einen Gemeinschaftsgarten und viele weitere Ideen zu realisieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Wohnraum zu schaffen, welcher in Aachen ebenfalls wie in vielen anderen Städten immer unbezahlbarer wird. Wir wollen einen Teil des Wohnraums explizit ohne cis-Männer gestalten, denn wenn der Ausschluss von cis-Männern in einem Bereich unseres Wohnraums dazu führen kann, dass Leute sich sicherer fühlen, einen Rückzugsort haben an dem sie Energie tanken können und unbeschwert(er) einfach mal rumhängen können, dann ist dieser Ausschluss etwas, das wir mehr als vertretbar finden. Es geht uns bei dieser Besetzung darum, Raum für Menschen zu schaffen, die ihn brauchen. FLINTA Personen brauchen Raum. Alle Menschen, die das nicht akzeptieren können, haben auch nichts in unserem Haus zu suchen!

Wir laden solidarische Menschen aus NRW und von überall ein, zu uns nach Aachen zu kommen und mit uns in Austausch zu treten, welche Möglichkeiten solche Räume bieten. Insbesondere laden wir nicht cis-männliche Personen ein, ihre Erfahrungen mit cis-Männer in freien Wohnräumen zu teilen.

Falls Menschen Skills und Wissen im Handwerklichen Bereich mitbringen, freuen wir uns sehr über Unterstützung. Das Gebäude hat durch 11 Jahre Leerstand einige Baustellen. Die wollen wir so schnell wie möglich in Angriff nehmen und das Gebäude winterfest machen.

Deshalb freuen wir uns auch über Spenden von Baumaterialien. Eine Liste mit Wünschen findet ihr bei aachenbesetzten.noblogs.org, auf Twitter und bei Instagram unter @aachen_besetzen mit #ac2008

Am Freitag, 20. August 2021 gibt es direkt vor der Besetzung eine solidarische Kundgebung, die als Anlaufstelle fungieren kann. Die Kundgebung wird voraussichtlich vor dem Klostergelände in der Lousbergstrasse 14 stattfinden. Falls Menschen sich über Schlafplätze etc. informieren wollen, haben wir eine Support-Struktur, die ihr unter +49 163 3368603 erreichen könnt.

Für eine Solidarische Stadt von Unten!

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Pressemitteilung: Für ein soziales Zentrum – Zur Besetzung des Klosters in der Lousbergstraße 14 in Aachen

Pressemitteilung: Für ein soziales Zentrum – Zur Besetzung des Klosters in der Lousbergstraße 14 in Aachen

Am Freitag dem 20. August wurde das Gebäude des ehemaligen Klosters in der Lousbergstraße 14 besetzt. Seit 17:00 findet vor Ort eine Solidaritätskundgebung statt. Die Besetzenden wollen den Gebäudekomplex in ein soziales Zentrum mit Gemeinschaftsgarten und angegliedertem Wohnraum verwandeln. Das Kloster steht seit 2009 leer und ist seit der Insolvenz einer Investmentfirma vom Verfall bedroht. “Bis das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist, ist dieses Gebäude mit seinen Möglichkeiten längst unbewohnbar geworden. Mit der Besetzung haben wir Tatsachen geschaffen und werden sofort mit den Renovierungsarbeiten beginnen.” sagt eine Besetzerin.

In den nächsten Tagen wird im Sozialen Zentrum eine Reihe von Vorträgen und Workshops, unter anderem zu früheren Besetzungen in Aachen und zur Notwendigkeit von Wohnraum ohne cis-Männer stattfinden. “Cis sind Menschen, die sich mit dem ihnen bei der Geburt zugeschriebenen Geschlecht identifizieren. Ein Teil unseres Wohnraumes wird für cis-Männer unzugänglich sein. Wir wollen einen Raum, in dem wir nicht von cis-Männern beobachtet und sexualisiert werden. In dem wir keinem Konkurrenzdruck ausgesetzt sind, sondern die Dinge selbst in die Hand nehmen.” sagt ein besetzender Mensch.

Die Mietpreise in Aachen sind explodiert. In ihrem Wohnungsmarktbericht gibt die Stadt inzwischen zu, dass das immer mehr Menschen aus der Stadt verdrängt. Bürgermeisterin Sibylle Keupen forderte in ihrem Wahlkampf mehr Nachbarschaftstreffpunkte für Menschen. “Wir selbst fordern das schon seit Jahrzehnten. Die Besetzung ist unser Beitrag zu einer Stadtpolitik, die sich nicht von Investitionen und Profitstreben abhängig macht. Wir wollen die Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund stellen.” sagt eine der Besetzenden.

“Wir haben bereits Kontakt zu Sibylle Keupen aufgenommen und wollen, dass sie unser Projekt unterstützt und eine Räumung verhindert!” Wir laden Presse und Nachbar*innen, solidarische und interessierte Menschen ein, uns kennenzulernen. Kommt uns im Kloster besuchen!

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Prozessbeginn zur Besetzung der Bastei verschiebt sich

Quelle: https://antirepac.noblogs.org/post/2020/08/26/prozesse-zur-hausbesetzung-der-bastei-und-kundgebung-abgesagt/

Weitere Infos folgen!

We will never stop squatting 😉

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Prozessbeginn zur Besetzung der Bastei

Quelle: https://antirepac.noblogs.org/post/2020/08/18/erste-prozesse-zur-hausbesetzung-der-bastei-am-21-juni-2019/

Am 21. Juni 2019 wurde die Bastei in Aachen besetzt. Die Besetzung war einerseits ein Zeichen der Solidarität mit der „Fridays for Future“-Bewegung, die an diesem Tag eine große Demo in Aachen organisiert hatte. Außerdem sollte auf den vielen Leerstand und die furchtbaren Zustände auf dem sogenannten „Wohnungsmarkt“ aufmerksam gemacht werden. Wie auch die fortschreitende Zerstörung der Erde, so werden diese Zustände hauptsächlich durch die Logik des kapitalistischen Wirtschaftssystems verursacht, das alles – selbst Grundbedürfnisse wie Wohnen – in eine Ware verwandelt. Profit steht im Vordergrund, nicht das, was die Menschen brauchen. So sind in Aachen zum Beispiel fast 60 % der Haushalte Einpersonenhaushalte1 – kein Wunder, denn mit diesen lässt sich mit Abstand der höchste Gewinn erzielen. Familien oder WGs dagegen finden kaum noch Wohnungen in der Stadt. Die Mieten steigen unaufhaltsam und nähern sich in der Innenstadt dem Durchschnitt von 10 Euro/m², während öffentlich geförderter Wohnraum fehlt und kaum neu geschaffen wird. Und viele Gebäude stehen einfach leer und dienen der Spekulation, während an der nächsten Ecke Menschen auf der Straße schlafen müssen.

Wir sind überzeugt davon, dass eine andere Welt möglich ist. Eine Welt, in der unsere Umwelt respektvoll behandelt wird, eine Welt, in der die weltweiten Ressourcen so umverteilt werden, dass alle Menschen ihre Grundbedürfnisse erfüllen können. Auf dem Weg zu diesem Ziel sind Besetzungen eine politische Aktionsform, um Leerstand sichtbar zu machen oder auch, um sich den Wohnraum zu nehmen, der gebraucht wird, aber nicht bezahlbar ist.

Die Freund*innen, die nach der Besetzung der Bastei von der Polizei festgenommen wurden, werden nun vor Gericht gestellt. Der Vorwurf lautet Hausfriedensbruch. Wir kennen die Justiz und wissen, dass sie versuchen werden, den Prozess zu entpolitisieren. Das wollen wir verhindern. Deshalb werden wir vor jedem Gerichtstag eine Kundgebung an einem der vielen leerstehenden Häuser veranstalten und die Prozesse zum Politikum machen. Denn wir bleiben dabei: Besetzungen sind legitim und verdammt nochmal notwendig! Solidarität mit den Angeklagten!

Prozesstermin: Neue Infos kommen
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Die Bastei in Aachen wurde besetzt!

Hier noch einige Eindrücke der Besetzung während des internationalen Klimastreiks in Aachen.

Mehr zu den Inhalten der Besetzung: https://aachenbesetzen.noblogs.org/post/2019/06/21/besetzt-for-future/

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Besetzt for Future!

Aachen besetzt wieder!

Wir haben heute während des internationalen Klimastreiks die Bastei besetzt.

[english below]

Wer schon etwas länger in Aachen wohnt kennt die Bastei sicherlich. Zwischen 1930 und 1990 beherbergte sie Nachtlokale verschiedenster Ausprägung. Seit 1994 gab hier das Theater K seine Aufführungen zum Besten. 2014 zog das Theater wegen Renovierungsbedarf aus, seitdem steht das Gebäude leer. Laut der Aachener Lokalpresse gehörte die Bastei zum damaligen Zeitpunkt dem Aachener Investor und Architekten Hans Kahlen, der ankündigte das Gebäude baldmöglichst sanieren zu wollen. Bei seinem letzten öffentlichen Auftritt 2013 drohten ihm nach einem Gerichtsverfahren bis zu vier Jahre Haft wegen Steuerhinterziehung, Betrug und Insolvenzverschleppung rund um eine Großbaustelle in Düsseldorf. Außerdem ist Kahlen Ideengeber und Erstinvestor für das umstrittenene Einkaufszentrum Aquis Plaza am Kaiserplatz.

Für die Plaza mussten circa 29.000 qm Wohraum in der Innenstadt und der ansässige Einzelhandel weichen. Kurz nachdem mit den Aachen Arkaden das erste Millionenschwere Prestige-Projekt der Stadt Aachen floppte (stehen doch hier inzwischen über 70% der Geschäftsflächen leer), wurde ein weiterer Glas und Stahl-Tempel in der Innenstadt aus dem Boden gestampft. Die Effekte sind enorm. Kleine Geschäfte die vorher in der Adalbertstraße angesiedelt waren mussten schließen oder wurden vertrieben. Die  verbliebenen Geschäfts- und Wohnräume stehen seit dem Bau komplett leer und dienen einem anderen Aachener Immobilieninvestor, Gerd Sauren und seiner Aachener  Immobiliengesellschaft, als Spekulationsobjekte.

Die Aachener Wohnungsbaupolitik unterscheidet sich nicht im geringsten vom
bundesdeutschen Trend. Kommunaler und sozialer Wohnungsbau wurde nach und nach an die Privatwirtschaft verscherbelt, welche sich mit horrenden Mieterhöhungen eine goldene Nase verdient. Und wenn neu gebaut wird, dann entweder teure Eigentumswohnungen oder Unsinnsprojekte wie die Plaza. Grünflachen, Luftschneisen, Fahrradwege, erschwinglicher
Wohnraum in Stadtnähe und soziokulturelle Angebote müssen dem städtischen Bebauungsplan weichen. Der Unterschied zwischen Joghurt und unserer Stadt? Joghurts haben eine aktive und lebendige Kultur.

Kämpfe verbinden!

Während die ökologische Grundlage unseres Lebens immer schneller zerstört wird, ist Wohnraum reichlich vorhanden. Er ist nur falsch verteilt. Wohnraum, Essen und wichtige Gebrauchsgüter gibt es im Überfluss in Deutschland. Nur 1.6% der Deutschen arbeiten in der Landwirtschaft und könnten damit nicht nur problemlos alle Deutschen ernähren, sondern darüber hinaus noch einiges exportieren. 1% der Deutschen arbeiten in der Bauindustrie und bauen viel mehr Häuser als benötigt werden oder ökologisch sinnvoll wären. Jedes neu errichtete Gebäude verbraucht nicht nur eine große Menge an fossilen
Baustoffen und Energie. Es zerstört auch unwiederbringlich das Ökosystem, und mit ihm die natürlichen Flächen, die zu Bauland umgewidmet werden. Oder bei bereits bebauter Fläche, das Haus, dass abgerissen wird und die darin verwendeten fossilen Baustoffe. Darüber hinaus ist erschwinglicher Wohnraum oft nur weit entfernt von Innenstädten/Arbeitsplätzen vorhanden, was zur Steigerung des Pendelverkehrs führt.

Wie viel Menschen arbeiten müssen, um sich ihr Leben leisten zu können hängt zum Teil davon ab wie viel Miete (oder Kreditzinsen) sie für ihren Wohnraum zu zahlen haben. Umso höher die Miete ist, umso stärker ist der Wachstumszwang. Da unsere Wirtschaft sich an ebenjenem Wachstum und nicht an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, ist es nicht verwunderlich, dass für dieses Wachstum der Planet unwiederbringlich ausgebeutet wird.
Dieser Prozess funktioniert nur wegen Millionen arbeitenden Menschen, die auf ihren Lohnangewiesen sind, um im Kapitlismus ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Dieser Arbeitszwang wird durch staatliche Gewalt aufrechterhalten. Es ist die Polizei, das Militär, der Grenzschutz und der ganze staatliche Apparat, die uns daran hindern, an dem Überfluss, der produziert wird teil zu haben. Diese Institutionen stellen sicher, dass der erwirtschaftete
Reichtum zu einer kleinen Gruppe von Kapitalisten fließt und Menschen zwingt für sie zu arbeiten. Wenn du hungrig bist, dich im Laden bedienst und erwischt wirst, wird dir die Polizei Gewalt zufügen (Ja auch Einsperren ist Gewalt). Eigentumsrechte werden durch permanente Gewalt  aufrechterhalten, dienen nur denen, die viel Eigentum haben und erzeugen den Arbeitszwang, welcher wiederum die ökologische Zerstörung vorantreibt.
Natürlich gibt es gewisse Sozialleistungen (zum Beispiel Hartz IV). Jedoch sind diese Leistungen an Auflagen geknüpft und sanktionierbar, mit dem Ziel, dass möglichst viel gearbeitet wird. Der Staat wendet also permanent Gewalt gegen die Bevölkerung an, mit der Konsequenz, dass unser aller Überleben in Gefahr gebracht wird.

Warum besetzen?

Wir haben uns Raum genommen, den so viele Menschen brauchen. Diese Besetzung ist eine Form der direkten Aktion. Das heißt wir erhoffen uns nichts von der Politik, sondern nehmen die Dinge selbst in die Hand. Andere Formen der direkten Aktion können sein: die Blockade eines  Kreuzfahrtschiffs, die Umwandlung eines Parkplatzes in einen Gemeinschaftsgarten oder die Verteidigung eines Waldes gegen Rodung usw. Das Ziel der direkten Aktion ist es, durch den Bruch des Gesetzes das alte System unmöglich zu machen und gleichzeitig Freiräume zu schaffen, in denen Experimente für ein ökologisches und soziales Leben Platz haben.

Gerechte Klimapolitik kann nicht unabhängig von sozialen Kämpfen und Wirtschaftsweisen funktionieren. Da die Logiken von Privateigentum, ständigem Wachstum, Konkurrenz und Herrschaft die heutige Klimakrise verursacht haben, kann diese nicht innerhalb des bestehenden Systems bekämpft werden. Deshalb fordern wir Energiekonzerne, Automibilindustrie und Immobilienhaie zu einteignen!

Nehmen wir unsere Zukunft selbst in die Hand!

An dieser Stelle wollen wir noch alle widerständigen, von Repression oder Räumung bedrohten Projekte grüßen… Wir bleiben muffig!

[english]

Aachen is squatting again!

During the international climate strike today, we occupied the Bastei. Those who live in Aachen for a bit longer, probably know the Bastei. Between 1930 and 1990 it hosted a lot of different kinds of pubs and bars. Since 1994 the Theater K played shows there. 2014 the theatre moved out, since then the building is empty. According to the local press, during this time the Bastei was owned by the architect and investor Hans Kahlen. Although Kahlen was one of the main initiators of the Aquis Plaza shoppingmall. More ore less 29.000 qm of living places were destroyed for this project and many little shops had to close or to move.

All over Germany its the same system: cheap living places get sold to private investors who raise the rents for their private enrichment. If there are new building projects, it‘s expensive flats for the rich or bullshit like the Aquis Plaza. While the ecological base of our lives is getting destroyed faster and faster, there is enough living spaces for all of us. Its just not well shared. Because our economical system is not based on the needs of people but on consum. It aims for a constant growing, while the fossil resources are not growing with it. So why should we build new houses, that again destroy landscape and need a lot of resources, if we can just move into the ones already existing and kept empty?

Thats what we‘re doing today byoccupying the Bastei. We take and open the place, so many people need. This occupation is a direct action. That means, we dont trust the politics but take the matter in our own hands. Direct actions are about to break the rules, to tear down the system and to open free spaces. In those spaces, we can try together to live an ecological and social life. If we want to fight for climate justice, we although have to fight against the capitalist logic of private property and power. This system is responsable for todays climate crisis.

So lets take our future in our own hands and create a different world.

At this point we want to send greetings to all resisting projects threatened by repression and eviction.

Lets stay angry!

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